Stopp der Unterwasser-Sabotage

Innerhalb von 15 Monaten verursachten Schiffe auf dem Weg nach oder von Russland bei vier verschiedenen Gelegenheiten erhebliche Schäden an mehreren Unterwasser-Energie- und Datenverbindungen in der Ostsee, indem sie ihre schweren Anker über die Kabel und Rohrleitungen zogen.
Nur die Leichtgläubigsten könnten diese Vorfälle als bloße "Unfälle" bezeichnen, ungeachtet der Behauptungen. Die Anker und Ketten der Schiffe wiegen über zehn Tonnen und sinken nicht ohne Vorwarnung. Die in chinesischem Besitz befindlichen Schiffe New New Polar Bear, Yi Peng 3, Eagle S und Vezhen wiesen alle verdächtige Bewegungen auf, als sie die Gebiete um die Kabel erreichten.
Die Unterseekabelinfrastruktur in der Ostsee spielt eine wichtige Rolle bei der Energie- und Datenübertragung, ist aber nur ein Teil eines riesigen Netzes. Dichte unterseeische Energie- und Telekommunikationsnetze durchziehen auch das Mittelmeer, die Nordsee, die Küsten Spaniens und Portugals, den Ärmelkanal und die Kanarischen Inseln.
Die finnischen Behörden haben keine schlüssigen Beweise für vorsätzliche Sabotage gefunden, räumen aber ein, dass eine russische Beteiligung nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Ob die Schäden vorsätzlich verursacht wurden oder nicht, ist zweitrangig - jede Beschädigung kritischer Unterwasserinfrastrukturen (CUI) muss als ernsthafter Angriff auf unsere kollektive Sicherheit betrachtet werden.
Der russische Geheimdienst war darauf bedacht, keine belastenden Beweise zu hinterlassen, die vor Gericht verwendet werden könnten. Das Fehlen rechtlicher Beweise bedeutet jedoch nicht automatisch, dass der Schaden zufällig entstanden ist. Bei hybriden Operationen ist die Leugnung immer eine Schlüsselstrategie.
Das Problem beschränkt sich nicht auf die Ostsee, sondern ist ein globales Problem. Russland - und möglicherweise auch andere feindliche Akteure - haben weltweit kritische Infrastrukturen kartiert, mit ähnlichen Vorkommnissen im Ärmelkanal, im Atlantik entlang transatlantischer Kommunikationskabel und in vielen anderen Gebieten.
Die Unterseekabelinfrastruktur in der Ostsee spielt eine wichtige Rolle bei der Energie- und Datenübertragung, ist aber nur ein Teil eines riesigen Netzes. Dichte Unterwasser-Energie- und Telekommunikationsnetze durchziehen auch das Mittelmeer, die Nordsee, die Küsten Spaniens und Portugals, den Ärmelkanal und die Kanarischen Inseln. Diese Verbindungen sind für die Energiesicherheit und die globale Telekommunikation von entscheidender Bedeutung.
Über Unterseekabel wird der größte Teil des internationalen Datenverkehrs im Wert von Billionen von Euro abgewickelt. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen und das Aufkommen von Cyber-Bedrohungen haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser lebenswichtigen Infrastruktur aufkommen lassen. Die Verhinderung der Sabotage von Unterseekabeln in der Ostsee erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der technologische, strategische und kooperative Maßnahmen miteinander verbindet.
Zusätzlich zu den laufenden Überwachungsmaßnahmen der NATO muss die EU entschiedene Maßnahmen ergreifen. Die erste Priorität ist die Bekämpfung einer der Hauptursachen: die Flotte, die Sanktionen umgeht. Unabhängig von der Flagge, unter der sie fahren, handelt es sich bei diesen Schiffen nicht um unabhängige Betreiber, sondern um russische Stellvertreter.
Die EU muss ihre wirtschaftliche und diplomatische Macht nutzen, um diese de facto russische Flotte daran zu hindern, zu operieren und die Sanktionen zu umgehen. Die Eigentümer und Betreiber dieser Schiffe müssen bestraft werden. Darüber hinaus müssen die Konsequenzen für die Beschädigung kritischer Unterwasserinfrastrukturen (CUI) deutlich erhöht werden, um eine wirksame Abschreckung zu gewährleisten. Diese Schiffe müssen auch für Verstöße gegen die Sicherheit im Seeverkehr zur Rechenschaft gezogen werden, da ihr schlechter Zustand und ihre veraltete Ausrüstung ein ernstes Umweltrisiko darstellen.
Über Unterseekabel wird der größte Teil des internationalen Datenverkehrs im Wert von Billionen von Euro abgewickelt. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen und das Aufkommen von Cyber-Bedrohungen haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieser lebenswichtigen Infrastruktur aufkommen lassen. Die Verhinderung von Sabotageakten an Unterseekabeln in der Ostsee erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der technologische, strategische und kooperative Maßnahmen kombiniert.
Zweitens ist die Überwachung der Schiffe unerlässlich. Wenn wir für Fischereifahrzeuge obligatorische Bordkameras (CCTV) fordern können, dann sollte derselbe Standard auch für das Kapitänsdeck von kommerziellen Frachtschiffen gelten. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) schreibt bereits automatische Identifizierungssysteme (AIS) vor; sie sollte nun auch für Schiffe, die in der Nähe kritischer Infrastrukturen verkehren, eine CCTV-Pflicht einführen. Darüber hinaus muss das Ausschalten von AIS - eine immer häufiger anzutreffende Praxis bei verdächtigen Schiffen - mit wesentlich härteren Strafen geahndet werden.
Rasches und entschlossenes Handeln der Mitgliedstaaten, der NATO und der EU ist der Schlüssel zur Verhinderung weiterer Sabotageakte oder so genannter "Unfälle". Die Beschlagnahmung der Eagle S durch die finnischen Behörden ist ein hervorragendes Beispiel, dem man folgen sollte. Die Schwelle für ein Eingreifen zum Schutz unserer CUI muss so niedrig wie möglich sein.
Schließlich spielt auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle. Wir müssen erkennen, dass wir von feindlichen Kräften ins Visier genommen und angegriffen werden. Russland, seine Verbündeten und seine Stellvertreter müssen mit echten Konsequenzen rechnen, nicht nur mit Verurteilungen.
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