Anhörung der EVP-Fraktion IMCO zur Souveränität im digitalen Binnenmarkt

Anhörung der EVP-Fraktion IMCO zur Souveränität im digitalen Binnenmarkt

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Globe with floating Euro signs over abstract lines on a blue background

Beschreibung der Veranstaltung

Die Souveränität der europäischen Wirtschaft ist durch weitreichende technologische und geopolitische Veränderungen bedroht. In einem solch bedrohlichen Umfeld schließt sich das Zeitfenster für die Gestaltung der digitalen Zukunft Europas rapide, wenn man bedenkt, dass der globale Wettlauf um künstliche Intelligenz bereits in vollem Gange ist. Die digitale Souveränität wird zweifelsohne das Schicksal der europäischen Wirtschaft besiegeln.

Die EU war bisher zweifellos weltweit führend bei der digitalen Regulierung, insbesondere dank der DSGVO, der DSGVO, der DSA, der KI und des Datenschutzgesetzes. Sie wurde zu einer weltweiten normsetzenden Kraft, die sich jedoch auf eine ehrgeizige und wirksame Durchsetzung durch europäische und nationale Behörden stützt, um sicherzustellen, dass die großen Akteure gemäß den europäischen Regeln arbeiten.

Die Konzentration digitaler Plattformen stellt jedoch eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit, die Innovationsfähigkeit und die Souveränität Europas dar und ist auch eine Herausforderung für die Sicherheit. Trotz unserer Bemühungen um die Umsetzung digitaler Pionierregelungen sind wir in Bezug auf E-Commerce-Plattformen, soziale Medien und Suchplattformen nach wie vor stark von Nicht-EU-Ländern abhängig.

Auch wenn Regulierungsmaßnahmen ein wirksames Instrument sind, reichen sie nicht aus, um eine vollwertige europäische digitale Souveränität zu gewährleisten. Wir sollten uns darauf konzentrieren:

  • Gewährleistung des Aufbaus einer schnellen, weit verbreiteten, sicheren und widerstandsfähigen Verbindungsinfrastruktur, um sie selbst zu gestalten und die Kontrolle darüber zu behalten;
  • Förderung von Innovation und Investitionen, um die schwerwiegenden Handelsungleichgewichte im digitalen Sektor zu beseitigen und um digitale Einheiten zu entwickeln, die so unabhängig wie möglich von Big Tech sind und über eine starke digitale Governance verfügen;
  • Aufbau einer starken und wirksamen Durchsetzungskapazität mit dem übergeordneten Ziel, das europäische Tech-Ökosystem zu stärken und es souverän und wettbewerbsfähig zu machen.

Ziel dieser Veranstaltung ist es daher, eine einzigartige Gruppe von Experten zusammenzubringen, um die drei oben genannten Aspekte zu erörtern, die für die EU zur Gewährleistung ihrer digitalen Souveränität unerlässlich sind.

Programm der Veranstaltung

14:00-14:15: Eröffnungsanmerkungen

  • Andreas Schwab, IMCO-Koordinator der EVP-Fraktion

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14:20-15:05 Panel 1: Ausbau der europäischen digitalen Infrastruktur

In ihrem im Februar 2024 veröffentlichten Weißbuch "Wege zur Bewältigung des Bedarfs an digitaler Infrastruktur in Europa" hat die Kommission eine Diagnose der Verfügbarkeit und Sicherheit der digitalen Infrastruktur erstellt und die Notwendigkeit des Ausbaus schneller, weit verbreiteter, sicherer und widerstandsfähiger Verbindungsnetze hervorgehoben. Außerdem wurden mehrere Szenarien für politische Maßnahmen erwogen, insbesondere ein möglicher künftiger Rechtsakt über digitale Netze, der darauf abzielt, die digitalen Netze der Zukunft aufzubauen, um den künftigen Konnektivitätsbedarf aller Endnutzer zu decken, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Digitalsektors zu steigern und eine widerstandsfähige und sichere Infrastruktur zu gewährleisten. Ziel dieser Diskussionsrunde ist es, die verschiedenen Herausforderungen Europas im Bereich der Konnektivitätsinfrastruktur und die Erwartungen der betroffenen Interessengruppen an einen möglichen Gesetzesvorschlag zu erörtern.

Moderatorin: Adina Valean MEP

  • Roberto Viola, Generaldirektor der GD CNECT, Europäische Kommission
  • Lise Fuhr, Generaldirektorin von ETNO (Europäischer Verband der Betreiber von Telekommunikationsnetzen)
  • Juhan Lepassaar, Exekutivdirektor, ENISA (Europäische Agentur für Cybersicherheit), oder Ingrida Taurina, Referatsleiterin, ENISA

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15:10-15:55 Podiumsdiskussion 2: Förderung von Investitionen zur Beseitigung digitaler Handelsungleichgewichte in einem Kontext exponentiell wachsender Technologien und Innovationen

Das digitale Ungleichgewicht zwischen der EU und Drittländern nimmt stetig zu. Deren Tech-Giganten üben ihre Marktmacht entlang zunehmend digitaler Wertschöpfungsketten aus, erweitern diese und dringen zunehmend in traditionelle Geschäftsfelder ein und bedrohen damit die europäische Souveränität. Dies zeigt sich auch im digitalen Handel. Während die EU einen Handelsüberschuss bei physischen Gütern hat, dominieren US-Unternehmen bei digitalen Dienstleistungen. Im Jahr 2022 beliefen sich die US-Exporte digitaler Güter auf 336 Milliarden Euro, während die europäischen Exporte digitaler Güter in die USA nur 15 Milliarden Euro betrugen, und dieser Trend hat sich seit 2017 noch verschärft. Gerade bei exponentiell wachsenden Technologien und Innovationen gilt es, entstehende Abhängigkeiten und Lock-in-Effekte zu vermeiden oder, wo vorhanden, konsequent zu reduzieren. In diesem Zusammenhang wird die EU offene und interoperable digitale Infrastrukturkomponenten anstreben, die für die Unterstützung europäischer digitaler Dienste (in den Bereichen Cloud, Bildung, Gesundheit, Energie usw.) unerlässlich sind.

Moderatorin: Dora David MEP

  • Dr. Matthias Kullas, Leiter der Abteilung: Wirtschafts- und Steuerpolitik, Binnenmarkt und Wettbewerbspolitik, CEP (Zentrum für Europäische Politik)
  • Ulrich Ahle, Geschäftsführer von GAIA-X
  • Johnny Ryan, Senior Fellow, Irischer Rat für bürgerliche Freiheiten und Initiative für offene Märkte

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16:00-16:45 Panel 3: Sicherstellung der Einhaltung von Vorschriften zum Verbot wettbewerbsverzerrender Verhaltensweisen

E-Commerce-Plattformen aus Drittländern, die extrem niedrige Preise praktizieren und häufig gegen Rechtsvorschriften zu Produktsicherheit, Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit, Urheberrecht und Datenschutz verstoßen, gefährden europäische Unternehmen und Verbraucher. Der Schutz des Binnenmarktes hängt von der wirksamen Umsetzung des DMA, des DSA, der Produktsicherheitsverordnung und der Zollvorschriften ab. Auf dieser Podiumsdiskussion wird erörtert, wie die Durchsetzung der europäischen Rechtsvorschriften besser gewährleistet werden kann und ob die derzeitigen Vorschriften ausreichen, um zu verhindern, dass E-Commerce-Plattformen aus Drittländern den Wettbewerb zum Nachteil der europäischen Unternehmen und Verbraucher verzerren.

Moderator: Pablo Arias MEP

  • Victoria de Posson, Generalsekretärin der EUTA (European Tech Alliance)
  • Ilya Bruggeman, Direktor, Digital-, Binnenmarkt- und Verbraucherpolitik, EuroCommerce
  • Vertreter der GD COMP, Europäische Kommission

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