Schmiedtbauer: Weg zur Energie-Unabhängigkeit führt durch die Regionen

15.03.2022 12:52

Schmiedtbauer: Weg zur Energie-Unabhängigkeit führt durch die Regionen

Wichtiger Hinweis

Die hier geäußerten Meinungen sind Ansichten der nationalen Delegation und entsprechen nicht immer den Ansichten der ganzen Fraktion

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Brüssel. "Beim Umstieg auf grüne, nachhaltige Energiequellen müssen wir die Stärken der Regionen einfließen lassen. In den Regionen gibt es schon große Kompetenz bei maßgeschneiderten Lösungen für erneuerbare Energie vor Ort. Das müssen wir nutzen. Nicht zuletzt der Wald und Biomasse aus nachhaltiger Forstwirtschaft werden beim Umstieg von fossilen Brennstoffen auf grüne Energie eine entscheidende Rolle spielen", sagt Simone Schmiedtbauer, ÖVP-Regional- und Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament und Chefverhandlerin für die Europäische Volkspartei im Regionalausschuss des Europaparlaments für die Erneuerbare-Energien-Richtlinie „RED III“, zum Start der Verhandlungen.

Potenzial der Regionen nutzen

"Beim Übergang auf eine unabhängigere und grünere Energieversorgung können wir es uns nicht leisten, auf das Know-How und die Erfahrung in den Regionen zu verzichten. Die ländlichen Regionen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft und mein zu Hause. Die Entscheidungsträger vor Ort wissen am besten, wie und wo man lokal nachhaltig Strom, Wärme oder Treibstoff produzieren kann. Die Vorteile von lokaler Energieversorgung liegen auf der Hand: Es werden nicht nur Verluste von weiten Transportwegen vermieden, sondern auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort geschaffen. Jede Region in Europa kann zu mehr Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit bei der Energiegewinnung beitragen. Nutzen wir dieses Potenzial", sagt Schmiedtbauer.

Scheuklappen ablegen, Waldstrategie mitdenken

"Durch Putins Aggression haben sich die Rahmenbedingungen für die EU völlig verändert. Wir müssen jetzt auf allen Ebenen unser Bestes geben, um die Versorgungssicherheit der Europäerinnen und Europäer mit Energie sicherzustellen und damit gleichzeitig den Kampf gegen den Klimawandel voranzutreiben. Dabei ist Biomasse unverzichtbar. Doch die EU-Kommission stellt dem weiteren Ausbau und der Nutzung von Biomasse aus Holz mit dem Entwurf für die Erneuerbare-Energie-Richtlinie neue Restriktionen und administrative Barrieren in den Weg. Wenn es um die Stärkung unserer Energie-Unabhängigkeit von Nicht-EU-Ländern geht, ist das der falsche Ansatz. Wir brauchen eine praxistaugliche RED III ebenso wie eine zukunftsfitte EU-Waldstrategie und keine Hürden für die energetische Holznutzung und nachhaltige Waldbewirtschaftung. Sämtliche energierelevanten Gesetzespakete müssen jetzt neu evaluiert und auf Europas Energie-Unabhängigkeit kalibriert werden, anstatt sie mit Scheuklappen und isoliert voneinander weiterzuverhandeln", sagt Schmiedtbauer, die auch Co-Vorsitzende der parteiübergreifenden, parlamentarischen Arbeitsgruppe für nachhaltige Forstwirtschaft ist. Morgen, Mittwoch, nimmt sie bei einem Austausch mit der Kommission zur neuen EU-Energiestrategie und der geplanten EU-Waldstrategie im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments teil.

Jede Region in Europa kann zu mehr Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit bei der Energiegewinnung beitragen.
Simone Schmiedtbauer MEP

Redaktionshinweis

Mit 177 Mitgliedern aus allen EU-Mitgliedstaaten ist die EVP-Fraktion die größte Fraktion im Europäischen Parlament.

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