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01.12.2016 13:23
Roaming durch die Hintertür: Abzocke der Sonderklasse
Wichtiger Hinweis
Die hier geäußerten Meinungen sind Ansichten der nationalen Delegation und entsprechen nicht immer den Ansichten der ganzen Fraktion
Die Abschaffung des Roaming im Juni 2017 hängt von einer ehrgeizigen Reform der Roaming-Großhandelsmärkte ab. Am Dienstag hat das Europäische Parlament Stellung genommen und ein anspruchsvoll niedriges Ziel für Roaming-Höchstpreise von 4 Euro pro Gigabyte gefordert, damit das Versprechen Wirklichkeit werden kann. Manche Mitgliedstaaten wollen jedoch diesen Freitag im Ministerrat einen Rückzieher machen und somit die schon entschiedene Abschaffung des Roaming sabotieren.
Viviane Reding, Mitglied des Europäischen Parlaments und ehemalige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, meint dazu: „Die politische Entscheidung lautet: vor Sommer 2017 sind die Roamingzusatzkosten abgeschafft. Jetzt aber versuchen die Mitgliedstaaten, im Interesse ihrer Telekomkonzerne, diese klare Entscheidung zu zerreden und den Wettbewerb in Europa zu blockieren. Die Endkundenpreise liegen durchschnittlich um die 3 Euro. Die Mitgliedstaaten hingegen wollen im Großhandelsgeschäft die Grenze auf 10 Euro pro Gigabyte setzen. Falls jedoch Großhandelspreise höher sind als Endkundenpreise, bricht der Wettbewerb zusammen und es droht eine Steigerung der Kundenpreise.“
Viviane Reding, die sich seit mehr als 10 Jahren für die Abschaffung einsetzt, ist empört: „Das hinter verschlossenen Türen stattfindende Gemauschel zwischen nationalen Ministern und Großkonzernen ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Ich fordere die Minister auf, im Interesse der Konsumenten zu agieren und das Versprechen, die Roaming-Kosten abzuschaffen, einzuhalten.“
ehemalige/r Abgeordnete/r der EVP-Fraktion
Pressereferent(in) für die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Umwelt“, den Ausschuss für Wirtschaft und Währung und den Unterausschuss für Steuerfragen Nationale Presse, französische Medien
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