EU-Gesetz soll Renovierung von Wohnungen erleichtern

Im Jahr 2022, als die Energiekrise begann, unsere Strom- und Gasrechnungen in den Keller zu drücken, war die EU für satte 62,5 % ihres Energieverbrauchs auf teure Importe angewiesen. In Irland geben wir jede Stunde 1 Million Euro für die Einfuhr fossiler Brennstoffe aus. Es liegt auf der Hand, dass wir uns im Rahmen unserer Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels auch mit der bebauten Umwelt befassen müssen, und zwar sowohl aus klimatischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht.

Glücklicherweise wird eine neue EU-Rechtsvorschrift es den Menschen erleichtern, ihre Häuser zu renovieren, ihre Haushaltsrechnungen zu senken und uns dabei helfen, unsere Klimaziele zu erreichen. Die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD), die kürzlich vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit angenommen wurde, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung von Gebäuden in der gesamten EU, zur Verringerung der Emissionen und zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität bis 2050.

Nach langwierigen Verhandlungen ist die daraus resultierende Richtlinie eine ausgewogene und praktische Vereinbarung, die den Mitgliedstaaten ein hohes Maß an Flexibilität einräumt, um den lokalen Gegebenheiten und unterschiedlichen Ausgangssituationen Rechnung zu tragen. Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung von Gebäuden in der EU bis zur Mitte dieses Jahrhunderts. Damit wird das dringende Problem angegangen, dass Gebäude für 40 % unseres Energieverbrauchs und 36 % der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich sind.

Die Gesetzgebung bringt viele wirtschaftliche Vorteile mit sich: Für Europa wird die Steigerung der Energieeffizienz eine äußerst wichtige Komponente der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit sein. Die Energiekrise hat uns deutlich vor Augen geführt, wie gefährlich es ist, unsere Bürger, Unternehmen und Industrien den schwankenden globalen Märkten für fossile Brennstoffe und den damit verbundenen lähmenden Preisspitzen auszusetzen. Die Beendigung unserer Abhängigkeit von externen Energiequellen ist gut für das Klima, gut für die Energiesicherheit Europas und - ganz entscheidend - gut für unsere Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit der EU.

Ich möchte auch die Bedeutung privater Investitionen und der EU-Finanzierung für den Übergang betonen und die Finanzinstitute ermutigen, zusätzliche Finanzierungsinstrumente wie grüne Hypotheken und Renovierungskredite anzubieten.

Die EPBD, die letztes Jahr zunächst auf Widerstand stieß, wurde geändert, um den Schwerpunkt auf die Senkung des Energieverbrauchs von Wohngebäuden insgesamt und nicht auf die obligatorische Renovierung einzelner Gebäude zu legen. Die drohende Zwangsrenovierung, die Millionen von Eigentümern und Mietern drohte, ist nun völlig vom Tisch.

Der verstärkte Einsatz von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien ist ein entscheidender Faktor für die Erreichung unserer Klimaziele, muss aber Hand in Hand mit der Maximierung der Effizienz unseres Gebäudebestands gehen.

Die EPBD wird es den Menschen leichter machen, ihre Häuser zu renovieren, um sicherzustellen, dass unsere Gebäude weniger Energie verbrauchen und auf billigere und umweltfreundlichere erneuerbare Energiequellen zurückgreifen. Diese Richtlinie kann dazu beitragen, die Renovierungswelle in Europa erschwinglicher zu machen.

- Von Seán Kelly, Fine Gael-Abgeordneter für Irland-Süd und Verhandlungsführer der EVP-Fraktion für die EPBD