Berufsanerkennung: EU-Einigung sichert deutsches Modell

13.06.2013 8:30

Berufsanerkennung: EU-Einigung sichert deutsches Modell

Wichtiger Hinweis
Die hier geäußerten Meinungen sind Ansichten der nationalen Delegation und entsprechen nicht immer den Ansichten der ganzen Fraktion
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Die neuen EU-Regeln zur Anerkennung von Berufsqualifikationen sind unter Dach und Fach. Gestern Abend einigten sich Unterhändler von Europaparlament und den nationalen Regierungen auf die neue Richtlinie. Die Ausbildung von Krankenpflegern in Deutschland wird europaweit anerkannt. „Das ist der Durchbruch für die Anerkennung der dualen Ausbildung auf EU-Ebene. Damit ist dieses erfolgreiche Modell nun erstmals europaweit offiziell gleichberechtigt mit der Fachhochschulausbildung anerkannt“, sagten der binnenmarktpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Andreas Schwab (CDU), und die CSU-Europaabgeordnete Anja Weisgerber, die das Dossier im Gesundheitsausschuss betreut hatte.

Künftig gibt es für die Anerkennung des Berufs der Krankenpflegerin und des Krankenpflegers zwei Möglichkeiten: Eine 12-jährige allgemeine Schulbildung plus eine akademische Ausbildung oder eine mindestens 10-jährige allgemeine Schulbildung plus einer berufsfachschulischen Ausbildung. Beide Wege müssen am Ende festgelegte Kernqualifikationen beinhalten. „Damit ist die bewährte Ausbildung von Krankenschwestern und Krankenpflegern in Deutschland europaweit anerkannt“, sagten Schwab und Weisgerber.

Die EU-Kommission hatte ursprünglich eine Mindestschulbildung von 12 Jahren vorgeschlagen, was ein Abitur als Zugangsvoraussetzung für den Krankenpflegerberuf bedeutet hätte. „Der Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich ist in Deutschland schon heute ein Problem. Mit dem Abitur-Zwang  würde gut jedem zweiten jungen Schulabgänger in Deutschland der Weg in den Plegeberuf versperrt. Es bleibt bei der bewährten Voraussetzung Realschulabschluss“, so die beiden Unionsabgeordneten.

Parlament und Rat müssen die Einigung nun noch formal billigen. Die neue EU-Richtlinie wird voraussichtlich Anfang 2014 in Kraft treten. „Die Mobilität im EU-Binnenmarkt wird verbessert und das kommt auch der Wirtschaft zugute. Dass dabei die bewährten Ausbildungsberufe in Deutschland gestärkt wurden, ist eine sehr gute Nachricht. Mit der neuen EU-Richtlinie bekommen wir einen echten Mehrwert“, sagten Schwab und Weisgerber. 
 

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