Positionspapier der EVP-Fraktion zum internationalen Handel

30.04.2015

Positionspapier der EVP-Fraktion zum internationalen Handel

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Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)

Handelsfreiheit und Globalisierung haben in der EU sowie weltweit die Lebensstandards stark verbessert und Armut reduziert. Sie schaffen Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze und stärken die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Drittländern. Wir wollen unsere strategische Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten fördern, einem Partner, mit dem wir nicht nur geopolitische und wirtschaftliche Interessen, sondern auch gemeinsame Werte teilen. Ein ausgewogenes Abkommen über eine Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) würde das volle, derzeit nicht ausgeschöpfte Potenzial unserer wirtschaftlichen Partnerschaft freisetzen und die Regeln des Welthandels positiv gestalten. Wir wollen diese ehrgeizige Agenda zum Nutzen der EU und ihrer Bürger verfolgen.

Wir wollen Globalisierung gestalten

Europäische Unternehmen, die innerhalb der heutigen globalen Wertschöpfungsketten importieren und exportieren, schaffen Arbeitsplätze und Wachstum und erfüllen gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Bürger. Wir wollen, dass der Handel auf Rechtsstaatlichkeit basiert, dass er grundlegende Prinzipien der Demokratie und Menschenrechte verbreitet und die Armut in der Welt auslöscht. Wir sind dem freien und fairen Handel verpflichtet und wollen Märkte öffnen und dabei gerechte Wettbewerbsbedingungen aufrechterhalten. Handelspolitik spielt bei der Verwirklichung dieser Ziele im Geiste von Gegenseitigkeit und gegenseitigem Nutzen eine wichtige Rolle.

Die Wirtschaft der Union hängt stark von der Beteiligung am externen Wachstum ab

Wachstum, Wohlstand, Arbeitsplätze und die Erhaltung des europäischen Sozialmodells sind alle miteinander verbunden und stützen sich gegenseitig. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2015 90 % des weltweiten Wachstums außerhalb der EU generiert werden. Es ist eine Binsenweisheit, dass mehr Handel zu höherer Produktivität führt, zu einer stärkeren externen Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, sofort mit mehr als 1,5 % zum direkten Wirtschaftswachstum beisteuert und auch erhebliche Vorteile für die Verbraucher mit sich bringt. Es wird außerdem geschätzt, dass 14 % der Angestellten und Arbeiter oder 31 Millionen Arbeitsplätze, von der Leistung der Union im internationalen Handel abhängen. Die letzten zehn Jahre haben deutlich gemacht, dass die Öffnung des Handels zur Schaffung von Beschäftigung und Arbeitsplätzen führt.

Wir wollen die Bürger an Bord holen

Globalisierung und offene Märkte haben die Lebensstandards in der EU und weltweit stark verbessert und die Armut reduziert. Wir fordern daher alle Interessenträger auf, eine bessere Kommunikationsstrategie für die Handelspolitik der Union zu entwickeln. Wir wollen Transparenz und Offenheit auf allen Stufen der Verhandlungen, aber verteidigen Vertraulichkeit, wo sie nötig ist, um die besten Verhandlungsergebnisse zu erzielen. Wir werden jederzeit den Schutz unserer öffentlichen Versorgungsunternehmen und Dienstleistungen sicherstellen. Wir werden jederzeit – in voller Befolgung des Allgemeinen Abkommens über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) und den entsprechenden UNESCO-Übereinkommen – garantieren, das Recht, unsere Kultur, kulturelle Vielfalt sowie Medienfreiheit und Medienpluralismus zu schützen und zu fördern, um den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen unserer Gesellschaften gerecht zu werden.

Wir bevorzugen einen multilateralen Ansatz, auch wenn wir die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen unterstützen

Aus unserer Sicht ist das multilaterale Handelssystem der Welthandelsorganisation (WTO) mit Abstand der beste Rahmen zur Schaffung von freiem und fairem Handel auf globaler Ebene und auf der Grundlage von Rechtsstaatlichkeit. Wir bestehen darauf, dass WTO-Mitglieder alle WTO-Verpflichtungen erfüllen und dass die Union angemessen reagiert, wenn ein Land restriktive Maßnahmen gegen die EU oder einzelne Mitgliedstaaten anwendet oder sich nicht an seine Verpflichtungen hält. Freihandelsabkommen sind nur die zweitbeste, aber notwendige Option. Wir erwarten die Eliminierung von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen, Kooperation im Bereich technischer Standards, Schutz des geistigen Eigentums, Investitionsschutz, Marktzugang, öffentliches Auftragswesen und Versorgung mit Rohstoffen und Energiequellen bei gleichzeitigem Einhalten unserer hohen europäischen Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutzregeln, Gesundheits- und Pflanzenschutznormen und der Prinzipien der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Wir sind überzeugt, dass der Hauptgrund für den wirtschaftlichen Erfolg der EU in der Vielseitigkeit seiner Wirtschaftsteilnehmer liegt, und zwar sowohl von KMU als auch von multinationalen Konzernen. Wir wollen daher, dass die speziellen Bedürfnisse und Interessen sich in allen Verhandlungen widerspiegeln. Es müssen die Interessen der europäischen Produzenten, einschließlich der Regionen in äußerster Randlage, sowie die Interessen der mit der EU assoziierten überseeischen Länder und Gebiete, ausreichend berücksichtigt werden.

Wir wollen die transatlantische Bindung stärken

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste strategische Partner der EU. Wir teilen die gleichen demokratischen Werte, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und ein strategisches Interesse an gegenseitigem Wohlstand und Sicherheit. Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) ist das wichtigste in der letzten Zeit eingeleitete Projekt zwischen der EU und den USA und wird der transatlantischen Partnerschaft in ihrer Gesamtheit neue Impulse geben, die über ihre handelspolitische Dimension hinausgehen. Ihr Zustandekommen ist von großer geopolitischer Bedeutung im Hinblick auf gemeinsame Herausforderungen. Die Veränderung des internationalen Systems und die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, unterstreichen die Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft bei der Wahrung von Frieden, Sicherheit und Stabilität. Wir wollen unsere Partnerschaft stärken, um das 21. Jahrhundert gemeinsam zu gestalten.

Die Handelspolitik ist ein sehr wichtiges Instrument, das die strategische Vision unserer einzigartigen Partnerschaft stärkt. Sie entwickelt, verbessert und stärkt diese nachhaltig. Zahlen jüngeren Datums zeigen, dass die EU und die USA gemeinsam mehr als 30 % des globalen Handels ausmachen, bei einem Außenhandelsüberschuss der EU von 105 Mrd. EUR. Wir wollen dieses Potenzial für Arbeitsplätze und Wachstum weiter ausbauen und es nutzen, um gemeinsam globale Standards zu setzen, die zu einem widerstandsfähigen globalen System auf Basis von Rechtsstaatlichkeit und bewährten Regierungspraktiken beitragen.

Wir unterstützen eine tiefgreifende, umfassende und für beide Seiten vorteilhafte Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)

Der transatlantische Handel macht mit Handelsströmen von über 700 Mrd. EUR pro Jahr und ständig wachsenden Handelsbilanzüberschüssen für die EU über 30 % des Welthandels aus. Wir sehen daher ein enormes Potenzial, das trotz der hohen Integration unserer Volkswirtschaften nicht voll ausgeschöpft ist. Das Haupthindernis für eine weitere Entwicklung sind die zahlreichen, immer noch bestehenden nichttarifären Handelshemmnisse.

Die starke Unterstützung durch die größten Sektoren in unserer EU-Industrie, darunter eine bedeutende Anzahl von KMU, ist ein klares Signal, dass unser Abkommen wirklich den Weg für erhebliche Vorteile für unsere Bürgerinnen und Bürger, unsere Unternehmen und ihre Arbeitnehmer ebnen könnte.

Aus unserer Sicht liegen die größten Vorteile bei TTIP im Regulierungsbereich. Eine größere Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA in diesem Bereich und die gegenseitige Anerkennung oder weitere Harmonisierung wann immer und wo immer diese beiden Kriterien anwendbar sind, ohne unsere Verbraucherschutzstandards zu senken, sollten Doppelarbeiten verhindern und Verwaltungs- und Regelungsaufwand für unsere Unternehmen deutlich reduzieren. Die neue, stärkere Partnerschaft soll eine neue Reihe an generellen Handelsregeln und -standards schaffen, die als Modell von anderen Partnern in der Welt angewendet werden. Partnerschaft sollte nicht als ein Hindernis gesehen werden, sondern als eine Möglichkeit, dem weltweit größtem Markt zu folgen und von ihm zu profitieren.

Die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter, insbesondere von Hindernissen für manche EU-Produkte, und die greifbare Reduzierung von Zöllen in der Landwirtschaft bei gleichzeitiger Erhaltung einer Sonderbehandlung für unsere traditionell sensiblen Produkte sind die Hauptthemen in Bezug auf den Marktzugang. Freier Marktzugang muss immer mit der Garantie angemessener Bedingungen für gleichen und gerechten Wettbewerb einhergehen. EU-Zölle sollten in bestimmten Bereichen industrieller Produktionen bestehen bleiben, solange ein Wettbewerbsnachteil für energieintensive Branchen in der EU besteht. Dies begründet sich in der restriktiven Politik der USA bei Energieexporten in die EU. Dank einer solchen Ausnahme sollte es EU- und US-Branchen möglich sein, unter gleichen Bedingungen zu agieren und so Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, die durch Unterschiede beim Energiepreis entstehen. Wir wollen eine wesentliche Reduzierung von schweren Hürden, auch im Bereich Gesundheit und Pflanzenschutz, unter angemessener Anerkennung und Kooperation bei voller Einhaltung unserer Standards zur Verbrauchersicherheit, einschließlich des Vorsorgeprinzips, sowie von grundlegendem Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz und sozialen Grundsätzen und Gesetzen der Europäischen Union.

Industriezweige, die überproportional von kostentreibenden Vorschriften betroffen sind, wie etwa die Chemiebranche, sollten angemessene Übergangszeiten erhalten. Darüber hinaus sollten bestehende Vorschriften einer genauen Überprüfung im Hinblick auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Europas Wettbewerbsfähigkeit unterzogen werden.

Eine breit angelegte, ehrgeizige und umfassende Vereinbarung zu öffentlichem Auftragswesen und öffentlichen Dienstleistungen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Verhandlungen, da die Ausweitung des Handels auf Dienstleistungen für alle beteiligten Volkswirtschaften zusätzliche Vorteile bringt. Die audiovisuellen Branchen müssen aus den Verhandlungen ausgeklammert werden und das Abkommen kann nicht zu einer Verschlechterung der europäischen Datenschutzstandards und öffentlicher Dienstleistungs- und Versorgungsunternehmen führen. Wir bestehen auf Zugeständnissen unserer US-Partner bei Finanzdienstleistungen und einem verbessertem Zugang zum öffentlichen Auftragswesen, besonders auf Ebene der Bundesstaaten.

Geografische Angaben sind für unsere Fraktion weiterhin von großem Interesse und sie sollten auf dem US-Markt angemessen geschützt werden, indem das Risiko der Verwendung ähnlicher Namen und Produkte stark reduziert wird.

Die Einbeziehung eines Kapitels zu speziellen Energievorschriften bei TTIP, das alle bestehenden Maßnahmen behandelt, die Energieexporte begrenzt oder bestimmten Bedingungen unterwirft, ist von enormer Wichtigkeit. Im aktuellen geopolitischen Kontext ist TTIP der passendste Rahmen, um eine langfristige Partnerschaft in diesem Bereich aufzubauen. Wir erwarten von unseren transatlantischen Partnern, dass sie die Lizenzpflicht aufheben und die notwendige Infrastruktur für Energieexporte nach Europa schaffen.

Das Abkommen muss ein starkes Kapitel zu Investitionen enthalten, das starke Impulse für Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen geben kann und das Investoren Rechtssicherheit gibt. Die EVP-Fraktion glaubt, dass der von TTIP vorgegebene Rechtsrahmen beste Bedingungen schaffen kann, um Investitionen auf beiden Seiten zu erhöhen. Dies muss mit einem modernisierten, transparenten und unparteilichen Mechanismus zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Investoren und dem Staat einhergehen, der ein Gleichgewicht zwischen Rechtssicherheit und der Anwendbarkeit internationaler Verträge einerseits und der Erhaltung der demokratischen legislativen Vorrechte der Unterzeichner andererseits schafft. Ein solches Instrument muss bestimmte Mechanismen enthalten, die eine diskriminierende Behandlung von EU-Investoren, besonders von KMU, verhindern, wenn sie von nationalen oder örtlichen Behörden in den USA infrage gestellt werden oder diese infrage stellen müssen.

Das Abkommen muss sicherstellen, dass ein für beide Seiten vorteilhaftes Mobilitätspaket vorgesehen wird, und zwar einschließlich Visaerleichterungen für Anbieter von Diensten und Waren aus allen Mitgliedstaaten und Anerkennung von beruflichen und fachlichen Qualifikationen.

Abschließend betont die EVP-Fraktion die spezielle Rolle von KMU, die essenzielle Treiber von Wachstum, der Schaffung von Beschäftigung und Innovation sind. TTIP sollte einen neuen Maßstab für KMU-freundliche Handelsabkommen setzen, indem es Regeln schafft, die auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind und als gesondertes Kapitel für KMU inbegriffen ist. Es sollte die Schaffung eines eigenen KMU-Ausschusses enthalten und die Entwicklung eines Online-Informationsnetzwerkes mit detaillierten Informationen zu Regulierungsanforderungen in den USA, um so die Teilhabe von KMU am transatlantischen Handel zu erleichtern.

In der modernen Welt ist der Handel mit Waren und Dienstleistungen grenzübergreifend. So auch die Rechtsetzung. Wir wollen eine Handelsagenda, die Unternehmen und Verbrauchern nützt. Wir wollen, dass Handel fair und nachhaltig ist.

Auch wenn die USA unser größter Handelspartner sind, sind sie nicht der Einzige. TTIP wird in einem Kontext wirken, der auch von unseren Beziehungen mit anderen Handelspartnern geformt wird. Das Abkommen kann diesen Kontext beeinflussen, indem es globale Handelsregeln für die Zukunft schafft und möglicherweise den multilateralen Liberalisierungsprozess wieder aufleben lässt. Dies ist im gemeinsamen Interesse von Amerika und Europa. Ein verbessertes Abkommen wird Einfluss auf unser globales bilaterales wirtschaftliches und politisches Verhältnis mit den USA haben und unsere strategische Bindung im 21. Jahrhundert stärken. TTIP kann ein Meilenstein bei der Institutionalisierung der stärksten Partnerschaft der Welt sein.

EU-Handelspolitik im globalen Kontext

Die EU ist an der Spitze der Liberalisierung des Welthandels. Dies zeigt sich in unseren zahlreichen Handelspartnerschaften weltweit. Eine Bestandsaufnahme unserer Wirtschaftsbeziehungen bis heute zeigt, dass diese sehr unterschiedlich sind. Während in den letzten Jahren bei einigen Fortschritte gemacht wurden, stagnieren andere. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen rufen wir die positiven Auswirkungen der EU-Freihandelsabkommen bis heute in Erinnerung und treten für einen schnellen Fortschritt der laufenden Verhandlungen, auch der Gespräche zum Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (TiSA) und unserer regionalen Partnerschaft mit Mercosur, ein. Wir unterstreichen die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik und treten für Fortschritte bei den vertieften und umfassenden Freihandelsabkommen ein. Wir begrüßen die Entwicklungen in Asien, Afrika und Lateinamerika, die Millionen aus der Armut befreien und dem globalen Wirtschaftswachstum Schwung verleihen. Wir unterstützen die Unterzeichnung von CETA und sehen eine Reihe seiner Vorgaben zum Schutz von Investitionen als Vorbild für weitere Abkommen. Wir wollen aktiv mit Partnern auf der ganzen Welt in Kontakt treten und eine ehrgeizige Handelsagenda im globalen Kontext verfolgen.

Wir sind dem freien und fairen Handel verpflichtet und wollen Märkte öffnen

Wir sind uns vollkommen bewusst, dass Handelspolitik kein Selbstzweck ist. Dennoch sollte sie nicht mit Problemen überfrachtet werden, die nicht direkt mit dem internationalem Handel zusammenhängen und die in anderem Kontext besser angegangen werden können. Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung fördern durch die Verhandlung von Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA), die europäischen Interessen mit denen der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten (AKP) verbinden, durch Förderung der Entwicklung mittels Unterstützung regionaler Integration, Schaffung von Handels- und Investitionsmöglichkeiten und Verbesserung der wirtschaftspolitischen Steuerung, und alle Interessengruppen daran erinnern, dass andere Regionen des Erdballs gezeigt haben, wie Handel zu Wohlstand beitragen kann. Wir sind überzeugt, dass „Alles außer Waffen“ (EBA), das System der Allgemeinen Präferenzen (GSP) und GSP+ gute Maßnahmen zur Unterstützung von Entwicklung und Wirtschaftswachstum sind. Wir begrüßen die Initiative der Kommission zu Konfliktmineralien, die verhindern soll, dass Gewinne aus dem Mineralienhandel zur Finanzierung bewaffneter Konflikte verwendet werden.

Wir wollen effektive handelspolitische Schutzinstrumente

Eine weitere Handelsliberalisierung erfordert noch immer die Fähigkeit, unfaire Handelspraktiken auf unseren Märkten zu verhindern. Wir betrachten daher handelspolitische Schutzinstrumente (TDI) als einen angemessenen Bestandteil der Handelsstrategie der EU und begrüßen Bestrebungen, diese Instrumente mit der laufenden TDI-Reform zu straffen, zu verstärken und zu beschleunigen und sicherzustellen, dass sie nicht geschwächt werden. Dies beinhaltet die Abschaffung der Regel des niedrigeren Zolls im Fall von Verzerrungen bei Rohstoffen und Subventionen. Wir würden Versuche begrüßen, die Transparenz der Prozesse in den Instrumenten der globalen Wertschöpfungsketten zu erhöhen.

Wir fordern Investitionsschutz 2.0

Die über 1.400 bestehenden bilateralen Investitionsabkommen der Mitgliedstaaten der EU waren und sind sehr erfolgreiche Instrumente, wenn es um den Schutz unserer Investoren gegen unfaire Handelsbräuche im Ausland geht. Wir müssen daher das System des wirksamen Investitionsschutzes durch ein modernes europäisches System zum Investitionsschutz weiter verbessern – eine Zuständigkeit, die mit dem Vertrag von Lissabon von den Mitgliedstaaten an die EU übertragen wurde. Aktuelle und künftige Legislativvorschriften zu Fragen des Verbraucherschutzes, der Umwelt- und Sozialpolitik sowie der parlamentarischen Vorrechte dürfen durch die Investor-Staat-Streitbeilegung (ISDS) nicht geschwächt werden. Wirksamer Investitionsschutz 2.0, der Bestandteil der Federal Housing Administration (FHA) der EU sein könnte, sollte mit einer Reihe an Verpflichtungen einhergehen: Politischer Handlungsspielraum und das Recht der Staaten zur Regulierung müssen gewährleistet sein, eine Wahl des günstigsten Gerichtsstands sollte nicht möglich sein, die Möglichkeit einer Revision und eine unabhängige und neutrale Benennung der Schiedsrichter muss sichergestellt sein und der Verlierer muss die Kosten des Verfahrens tragen. Vereinfachter Zugang zum Streitbeilegungsinstrument für KMU, sowie das Recht, Gerechtigkeit über die nationalen Gerichte zu erlangen, muss respektiert werden. Unser langfristiges Ziel ist ein unabhängiges internationales Gericht.

Wir wollen eindeutige Gegenseitigkeit auf dem internationalen Markt für die Vergabe öffentlicher Aufträge

Wir bedauern, dass die grosse Offenheit der Märkte für das öffentliche EU-Auftragsweses auf allen staatlichen Ebenen vielfach nicht einem gleichen Zugang für EU-Anbieter im Ausland gegenübersteht. Wir verlangen einen eindeutigen gegenseitigen Zugang zum öffentlichen Auftragswesen, um die Öffnung von transparenteren und nicht diskriminierenden ausländischer Beschaffungsmärkte zu gewährleisten, besonders für KMU. Wenn unsere Handelspartner die Kooperation verweigern, müssen wir Instrumente haben, mit denen wir die Interessen unseres Marktes, unserer Unternehmen und Verbraucher schützen können.

Unsere Industrie braucht dauerhafte und ungehinderte Rohstoffversorgung

Wir wollen unfaire Handelspraktiken wie Exportbeschränkungen, Exportsteuern und sogenannte Doppelpreismechanismen auf multilateraler und bilateraler Ebene bekämpfen. In diesem Sinne unterstützen wir den Vorschlag, die Regel des niedrigeren Zolls im Fall von Verzerrungen bei Rohstoffen abzuschaffen. Wir lehnen monopolistische, politisch motivierte Handelspraktiken auf dem Energiemarkt ab.

Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit im Zollwesen innerhalb und außerhalb der EU

Wir bringen die Idee einer vereinheitlichten EU-Zollabfertigung für eine wirksamere Anwendung von Zollregeln und -verfahren innerhalb der EU ins Spiel. Wir fordern angemessenen Schutz der Rechte des geistigen Eigentums, unter Gewährleistung von Hilfe mit möglichst wenig Bürokratieaufwand, der auch die Interessen der Ärmsten schützt sowie die Durchsetzung aller anderen EU-Gesetze an der Grenze, wie z. B. REACH und Produktsicherheitsstandards.

Ein gutes Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen ist im Ausland ein Marktöffner und zuhause ein Sicherheitsnetz

Mit TiSA, das derzeit zwischen 24 Parteien verhandelt wird und 70 % des globalen Dienstleistungshandels ausmacht, wird Neuland bei Verpflichtungen zu Marktöffnungen betreten und internationale Standards verbessert. Die EVP-Fraktion unterstützt den zweiteiligen Ansatz, der nichttarifäre Handelshemmnisse verringern und weltweit einheitliche Wettbewerbsbedingungen schaffen will, besonders in EU-Branchen wie Telekommunikation, Transport, Dienstleistungen der freien Berufe und Finanzdienstleistungen. Während Vorschriften dem digitalen Zeitalter angepasst und Verpflichtungen verstärkt werden, unterstreicht die EVP-Gruppe die Notwendigkeit, greifbare Vorteile für Verbraucher (z. B. Roaming und E-Commerce) zu schaffen und die Verhandlungen für interessierte Parteien (z. B. China) zu öffnen, sofern sie die vereinbarten Regeln und Ziele akzeptieren, um künftige Multilateralisierung sicherzustellen.

Die EVP-Fraktion vertritt die Ansicht, dass die Grundrechte, die in den EU-Verträgen verankert sind, nicht zur Verhandlung stehen. Besondere Aufmerksamkeit sollte Modus 4 gewidmet werden, der sich auf vorübergehend hochqualifizierte Fachkräfte beschränken sollte und sämtliche Migrationsproblematiken ausklammert, sowie Modus 1, der mit strengen, gemeinsamen Regeln Hand in Hand gehen sollte.

Dementsprechend sollten die Verhandlungen den Prinzipien unterliegen, die der Erschaffung und Entwicklung der EU zugrunde lagen (Artikel 21 EUV), darunter Freihandel, fairer Wettbewerb und Gegenseitigkeit. Die EVP-Gruppe ist der Ansicht, dass die Befolgung der oben genannten Leitlinien ein Sprungbrett für ein gutes TiSA ist. Ein gutes TiSA ist gleichermaßen gut für europäische Unternehmen und Bürger und würde TTIP ergänzen.

Wir unterstützen vertiefte Handelsbeziehungen mit unseren Partnern in der östlichen Nachbarschaft

Wir sind uns der Herausforderungen und der Wichtigkeit der Schaffung einer stabilen, demokratischen und florierenden östlichen Nachbarschaft bewusst. Wir unterstützen vertiefte und umfassende Freihandelsabkommen mit gewillten Ländern in der Östlichen Partnerschaft zur Modernisierung von Handelsbeziehungen und zur wirtschaftlichen Entwicklung durch die Marktöffnung über die progressive Abschaffung von Zolltarifen und nichttarifären Handelshemmnissen, einer extensiven Harmonisierung von Gesetzen, Normen und Regulierungen in verschiedenen handelsnahen Branchen, um so die Bedingungen für eine Angleichung von Schlüsselbranchen ihrer Volkswirtschaften an EU-Standards zu erreichen.

Wir fordern eine rasche und vollständige Umsetzung des vertieften und umfassenden Freihandelsabkommens zwischen der EU und der Ukraine, wie bereits unterzeichnet. Die EU sollte alle notwendigen Maßnahmen – technischer und finanzieller Art – treffen, um unseren Partner bei Reformen zur Umsetzung und Anwendung der vereinbarten Maßnahmen und Standards zu unterstützen.

Die vertieften und umfassenden Freihandelszonen sind nicht das finale Ziel der Weiterentwicklung unserer Handelsbeziehungen in der Östlichen Partnerschaft, sondern eher ein wichtiger Schritt in der wirtschaftlichen Integration der Partner in den EU-Binnenmarkt und somit zur Schaffung eines Wirtschaftsraumes.

Wir wollen die EU-Handelsverhandlungen mit den Mittelmeerstaaten wieder aufnehmen

Der Handel zwischen der Europäischen Union und den Mittelmeerstaaten bietet gute Aussichten. Wir unterstützen den Beginn von Verhandlungen für tiefgreifende und umfassende Freihandelsabkommen mit bestimmten Ländern in der Region und die Fortsetzung von Gespräche zur Abschaffung von nichttarifären und technischen Hürden mit besonderem Fokus auf unsere Standards und sensiblen Produkte (wie z. B. landwirtschaftliche Erzeugnisse). Wir unterstützen einen Handels-/Geschäftsdialog mit allen regionalen Wirtschaftsakteuren (besonders KMU). Dieser Dialog trägt zum Ziel der politischen Stabilisierung der Region bei.

Eine Stärkung der EU-Mittelmeer-Handelsbeziehungen erlaubt eine Verstärkung der Handelsbeziehungen zwischen den südlichen Mittelmeerländern und schafft eine wirtschaftliche Integration der Region auf multilateraler Ebene.

Wir unterstützen die Unterzeichnung des europäisch-kanadischen Freihandelsabkommens (CETA)

Es wird erwartet, dass CETA den Handel mit Gütern und Dienstleistungen zwischen der EU und Kanada um fast ein viertel ansteigen lassen wird. Geschätzt wird die EU-Produktion durch das Abkommen um insgesamt rund 12 Mio. EUR pro Jahr wachsen.

Wir unterstützen die Abschaffung fast aller Importabgaben, wodurch europäische Exporteure rund 500 Mio. EUR pro Jahr sparen. Wir begrüßen die Tatsache, dass CETA es EU-Unternehmen erlaubt, Angebote auf öffentliche Ausschreibungen in Kanada abzugeben und dass EU-Firmen zu kanadischen Dienstleistungs- und Finanzmärkten Zugang haben. Unsere Arbeitsmärkte werden von einem einfacheren Austausch von Personal und Dienstleistern profitieren. Wir unterstützen die verstärkte Kooperation bei der Durchsetzung von Vorschriften zu geistigem Eigentum und begrüßen die Tatsache, dass unsere Bauern und der Lebensmittelsektor in Kanada vom Schutz der geografischen Angaben der EU profitieren und die besonderen Interessen dieser Branche dadurch geschützt werden. Wir sind überzeugt, dass das ausgewogene Ergebnis in Bezug auf den Marktzugang beiden Parteien zu einer Erhöhung ihrer Exporte ohne erhebliche Risiken für die lokale Produktion verhelfen sollte.

Wir begrüßen das Kapitel zu Investitionen und heben die verbesserte ISDS hervor, die klare Definitionen beinhaltet, einen detaillierten und begrenzten Anwendungsbereich sowie Verpflichtung zu Transparenzregelungen. Wir sind überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, den Herausforderungen von Investitionsschutz zu begegnen, der im 21. Jahrhundert noch immer nötig ist. Wir glauben stark daran, dass der Text einen wichtigen Schritt in Richtung erhöhte Transparenz und Fairness innerhalb des ganzen Prozesses darstellt.

Wir unterstützen aktivere und aktualisierte Handelsstrategien mit Lateinamerika und der Karibik

Wir begrüßen das Inkrafttreten der Handelssäule des Assoziierungsabkommens mit Zentralamerika. Wir begrüßen die vorläufige Anwendung des Handelsabkommens mit Kolumbien und Peru und unterstützen voll und ganz den Beitritt Ecuadors als dritten Partner. Wir sehen das Inkrafttreten von WPA mit 14 karibischen Ländern als ersten Schritt. Diese Abkommen sind das beste Beispiel dafür, wie die EU versucht, regionale Integration zu erhalten und zu fördern.

Die EU ist immer noch der Hauptinvestor, Hauptgeldgeber und zweitwichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Die EU hat viel dazu beigetragen, Armut in Lateinamerika zu mindern und Verwaltung und Kapazitätsaufbau zu verbessern. Handelsbeziehungen mit Partnern in Lateinamerika und der Karibik sind für die Europäische Union endlich zur Priorität geworden und spiegeln sich in einem Netzwerk von regionalen Abkommen wider. Wir sind überzeugt, dass es umfassende Möglichkeiten gibt, mit gegenseitigem Vertrauen und zum Nutzen beider Seiten eine voll ausgebildete europäisch-lateinamerikanische interregionale Partnerschaft basierend auf einem WTO-kompatiblen Regionalismusmodell zu schaffen.

Wir wollen die Aktualisierung bestimmter bestehender Abkommen

Wir unterstützen eine schnelle Analyse der Optionen zur Modernisierung des Assoziierungsabkommens mit Chile. Wir fordern den Abschluss der laufenden Vorstudie für eine umfassende Aktualisierung des EU-Abkommens mit Mexiko und einen schnellen Beginn der Verhandlungen.

Wir fordern einen schnellen Fortschritt der MERCOSUR-Verhandlungen

Aus unserer Sicht könnte ein umfassendes und ausgewogenes Abkommen mit den Ländern des MERCOSUR unter besonderer Beachtung der Zoll-/Kontingentregelung für die sensibelsten EU-Branchen (z. B. Landwirtschaft) ein besonders hilfreicher Impuls für beide Regionen sein. Wir denken, dass wir wie im Fall des jüngsten Abkommens mit der Andengemeinschaft, woraus schließlich ein Abkommen mit Kolumbien und Peru entstand, ein Abkommen mit den Ländern des MERCOSUR, die zu diesem Schritt bereit sind, schließen sollten. Wir unterstützen die Kommission bei der Abschaffung übermäßiger Handelsbarrieren, insbesondere hoher Zölle und Komplexitäten beim Import und von Subventionen in der Region.

Wir wollen gleiche Wettbewerbsbedingungen mit China

China ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt. Ihre enorme interne Entwicklung bietet wichtige Chancen für unsere Exporte und Investoren. Die EU ist Chinas größter Handelspartner, während für uns China erst an zweiter Stelle nach den USA kommt. Das Handelsvolumen mit China ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und EU-Exporte sind schnell gewachsen. Die EU verzeichnet dennoch weiterhin ein signifikantes Handelsdefizit. Dies ist teilweise das Ergebnis fortbestehender ungerechtfertigter nichttarifärer Maßnahmen und technischer Hürden. Um die Nachhaltigkeit unserer wirtschaftlichen Partnerschaft sicherzustellen, müssen diese schrittweise abgeschafft werden. Die EU ist entschlossen, die Handelsbeziehungen mit China zu fairen Bedingungen und unter voller Einhaltung ihrer WTO-Auflagen zu öffnen.

In der Zwischenzeit unterstützen und prüfen wir die laufenden Verhandlungen für ein umfassendes Investitionsabkommen zwischen der EU und China mit dem Ziel, einen sichereren Rechtsrahmen für einen langfristigen Marktzugang zu schaffen. Der Fortschritt dieser Gespräche wird ein starkes Signal zur künftigen Rolle Chinas in der globalen Wirtschaft sein.

Wir wollen unsere Handelspartnerschaft mit Japan erneuern

Die EU und Japan sind die erste bzw. viertgrößte Volkswirtschaft der Welt und machen gemeinsam mehr als ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Darüber hinaus haben beide Parteien eine solide und fruchtbare wirtschaftliche Beziehung. Es kann jedoch noch mehr getan werden, um das volle Potenzial des europäisch-japanischen Handels mit Produkten und Dienstleistungen auszuschöpfen und die Kooperation bei globalen Herausforderungen, einschließlich Energiepolitik, zu verbessern.

Daher ist die EVP-Fraktion der Ansicht, dass die laufenden Verhandlungen mit Japan zum Abschluss eines umfassenden und ehrgeizigen Freihandelsabkommens die beste Möglichkeit sind, diese Beziehung neu zu beleben. Wir wollen ein Win-win-Abkommen, das die Nachfrage nach Exporten beider Seiten durch die Abschaffung oder drastische Reduzierung von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen stärkt und das Volumen von ausländischen Direktinvestitionen für beide Parteien erhöhen würde.

Wir fordern eine pragmatische Entwicklung unserer Handelsbeziehungen mit Indien

Obwohl der Handelswert zwischen der EU und Indien sich im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt hat und im Jahr 2014 bei 72 Mrd. EUR lag, ist das Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft. Trotz der Dynamik und der Größe der indischen Volkswirtschaft und Bevölkerung hindern das schwierige Regelungsumfeld und tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse, wie beispielsweise mengenmäßige Beschränkungen, Importlizenzierungen, verpflichtende Tests und Zertifizierungen die Entwicklung unserer Handelspartnerschaft. In Anbetracht dieser Umstände sollten die Verhandlungen für ein europäisch-indisches Freihandelsabkommen beschleunigt werden, die im Jahr 2007 begonnen wurden.

Die EVP-Fraktion unterstützt einen pragmatischen Ansatz zur Förderung potenzieller Synergien in unseren wirtschaftlichen Beziehungen mit Indien, insbesondere beim Handel mit Dienstleistungen und im Wissenschafts- und Technologiebereich sowie zur Förderung nachhaltiger Entwicklung.

Wir wollen eine proaktive Strategie für die ASEAN-Staaten

Handel mit ASEAN-Staaten bietet eines der besten Potenziale für europäische Unternehmen. Europäische Unternehmen müssen mit konkreten nichttarifären Hürden kämpfen, die die volle Ausschöpfung des Potenzials dieser Märkte verhindern. Die EVP-Fraktion unterstützt eine proaktive Strategie zur Verhandlung und vollständigen Anwendung von bilateralen Abkommen mit ASEAN-Staaten, um besseren Zugang für europäische Unternehmen zu fördern und nichttarifäre Hürden zu beseitigen. Die EVP-Fraktion möchte jetzt, dass die bilateralen Abkommen mit Singapur und Vietnam abgeschlossen und von beiden Parteien vollständig umgesetzt und eingehalten werden.

Wir fordern mehr Schwung in der Verhandlung von Freihandelsabkommen mit Australien und Neuseeland

Die EU, Australien und Neuseeland sind gleichgesinnte Partner, die viele gemeinsame Werte und Interessen teilen und bei wichtigen internationalen und globalen Problemen wie Menschenrechten, Sicherheit, Entwicklung und Klimawandel der gleichen Meinung sind. Daher fordern wir mehr Schwung in der Verhandlung von Freihandelsabkommen sowohl mit Australien als auch mit Neuseeland. Wir sehen Initiativen, nicht zuletzt die Transpazifische Partnerschaft, die von unseren Handelspartnern angestrebt werden, und glauben, dass die EU die Messlatte in ihrer Verpflichtung zur Verhandlung eines vertieften und umfassenden Freihandelsabkommens höher legen sollte, um freien Handel zu stärken, aber auch um den konstruktiven Einfluss der EU in der Region aufrechtzuerhalten.